Ein Blogartikel von Nicole Kreye, Aquarellakademie đ
Kennst du das?
Das Skizzenbuch ist kein Museum, sondern ein Labor. Es ist ein Ort zum Ausprobieren, Verwerfen, Ăberraschen â und manchmal auch zum Wundern. Denn was hier entsteht, entsteht oft ohne Druck. Ohne die Erwartung, dass es perfekt sein muss.
Warum dein Skizzenbuch kein Kunstwerk sein muss â und das gut so ist
Ich liebe mein Skizzenbuch, weil es ehrlich ist. Es zeigt meine Entwicklung. Es erinnert mich daran, wo ich herkomme, wie ich ĂŒbe â und wie ich mich verĂ€ndere. Und ja: auch meine alten Seiten mit schiefen Perspektiven, fleckigen FarbverlĂ€ufen und verkorksten Motiven sind noch da. Ich habe sie nicht rausgerissen. Denn genau sie gehören zu mir.
Zeigen statt entschuldigen
Wenn ich mein Skizzenbuch zeige, versuche ich, es einfach aufzumachen. Ohne zu erklÀren. Ohne zu relativieren. Ohne mit dem Finger auf vermeintliche Fehler zu deuten. Denn mal ehrlich: Die meisten anderen sehen die Fehler gar nicht. Was ihnen auffÀllt, ist der Ausdruck. Die Stimmung. Der Mut.
Und das wĂŒnsche ich auch dir: Dass du dich traust, dein Skizzenbuch zu zeigen â mit allem, was dazugehört. Nicht nur die âschönenâ Seiten. Sondern auch die wilden, schrĂ€gen, unfertigen. Denn das bist du.
Fehler machen besser
Fehler gehören dazu. Sie sind nicht das Gegenteil von Können â sie sind der Weg dorthin. Ich merke es bei mir selbst: Je mehr ich male, desto besser werde ich. Nicht weil alles gelingt, sondern weil ich lerne, auch mit Misslungenem weiterzugehen. Ich schĂ€me mich nicht mehr fĂŒr âversautesâ Papier. Ich werde nicht mehr wĂŒtend. Stattdessen frage ich mich: Was kann ich daraus machen?
Wenn du lernst, Fehler zu umarmen, öffnest du den Geist. Du beginnst, freier zu sehen â und das verĂ€ndert alles. Dann wirst du nicht mehr Ă€rgerlich, wenn etwas schiefgeht. Du wirst neugierig.
Unperfekt ist schön â wie im echten Leben
Dein Skizzenbuch darf wild sein. Zart. Chaotisch. Klar.
Es darf alles sein, nur nicht perfekt. Denn das Perfekte gibt es nicht â weder im Bild, noch im Leben. Und das ist auch gut so.
Unperfekt ist echt. Unperfekt ist stark. Und gerade im Skizzenbuch zeigt sich deine Handschrift. Deine Haltung. Dein Humor. Dein Mut.
Also: Lass das Skizzenbuch nicht im Regal verstauben. Lass es leben. FĂŒlle es mit Linien, Farben, Gedanken, Fehlern, Staunen. Und wenn du es dann aufschlĂ€gst, wirst du sehen: Das bist du.