Kennst du das?
Du siehst ein wunderschönes Aquarell und denkst: „So etwas kriege ich nie hin.“ Dabei liegt es meist nicht am Talent – sondern an ein paar handwerklichen Grundlagen, die man lernen kann. In meinen Kursen erlebe ich es immer wieder: Wenn das Verständnis wächst, wächst auch die Freude am Malen.
Warum Übung, Wissen und ein guter Pinsel mehr bringen als angeborenes Können
Manche denken, sie könnten nicht malen, weil ihnen „das Talent fehlt“. Doch die Wahrheit ist: In der Aquarellmalerei zählt nicht das Genie – sondern die Technik. Denn wer versteht, wie Wasser, Papier und Pigment miteinander arbeiten, kann großartige Ergebnisse erzielen – ganz ohne künstlerische Wunder-DNA.
Hier teile ich 5 Aquarelltricks aus meinen Kursen, die dich sofort weiterbringen – egal, ob du Anfänger:in oder Wiedereinsteiger:in bist.
1. Der richtige Pinsel macht den Unterschied
Viele Probleme beim Malen kommen schlicht daher, dass der Pinsel zu klein oder zu hart ist – oder zu wenig Wasser hält. Für flächige Verläufe brauchst du einen Pinsel, der satt Farbe trägt und weich über das Papier gleitet. Lieber größer als zu klein – das spart Nerven und bringt schönere Ergebnisse.
2. Das Papier muss vorbereitet sein (und du auch)
Je nachdem, wie schnell du malst, solltest du dein Papier vorher leicht anfeuchten. Wer zügig arbeitet, kann direkt loslegen. Wer langsamer ist, profitiert vom Vorwässern – denn so bleibt die Fläche länger offen. Wichtig: nicht zu nass, nicht zu trocken. Und immer seitlich draufschauen: Ist die Fläche gleichmäßig feucht?
3. Farbverläufe brauchen Mut und Tempo
Verläufe wirken am schönsten, wenn sie fließend und lebendig sind. Das gelingt, wenn du mit dem Pinsel zügig von oben nach unten arbeitest, dabei eine feuchte Kante beibehältst und jede Bahn leicht überlappst. Tipp: Arbeite waagerecht – das gibt mehr Kontrolle. Und nimm lieber zu viel als zu wenig Farbe!
4. Dunkel malen heißt: viel Farbe, wenig Wasser
Viele fürchten dunkle Töne – dabei braucht es sie, um Tiefe und Kontraste zu erzeugen. Wichtig ist: Du brauchst eine dickflüssige Mischung, also viel Pigment und nur wenig Wasser. Hell kann man immer noch aufhellen – aber ohne Dunkel kein Leuchten.
5. Fehler sind Teil des Prozesses – plane sie ein!
Gerade bei Aquarell ist nicht alles kontrollierbar. Das ist kein Makel, sondern Magie. Wer lernt, mit Fehlern umzugehen – sie zu nutzen oder liebevoll zu übermalen – wird freier und kreativer. Ich zeige in meinen Kursen regelmäßig Bilder mit kleinen Macken. Nicht, weil ich keine besseren habe, sondern weil das der echte Weg ist.
Fazit: Technik ist lernbar – und macht Spaß
Du musst kein Naturtalent sein, um Aquarell zu malen. Du brauchst Geduld, Lust aufs Üben – und ein paar handfeste Tricks, die dir helfen, dein Material wirklich zu verstehen. Und das Beste: Je besser du die Technik beherrschst, desto freier wirst du im Ausdruck.