Urban Sketching mit Heuschnupfen – kreative Wege trotz Pollenzeit

Ein Blogartikel von Nicole Kreye, Aquarellakademie 🌸

Der Frühling lockt mit Licht, Farben, Vogelgezwitscher – und einer Pollenlast, die vielen das Malen im Freien zur Qual macht. Urban Sketching draußen ist für viele mit Heuschnupfen schlicht nicht machbar. Aber keine Sorge: Deine Kreativität muss nicht warten, bis die Pollen verflogen sind. Hier kommen Ideen, wie du trotz Allergie zeichnerisch unterwegs bleiben kannst – auch, wenn du drinnen bleibst.

Viele Museen erlauben das Zeichnen – frag einfach vorher nach. Besonders spannend: Naturkundemuseen mit Tierpräparaten. Diese Tiere bleiben ganz still – perfekt für Studien! Aber auch Technik- und Heimatmuseen bieten faszinierende Formen, Texturen und Perspektiven.

Tipp: Ein kleiner Hocker oder Klappstuhl macht dich unabhängig von den Sitzplätzen vor Ort.


Verlassene Fabriken, alte Bahnhöfe, Werkhallen – Industriebauten bieten eine ungeheure zeichnerische Vielfalt. Oft brauchst du eine Genehmigung, aber viele Eigentümer:innen freuen sich, wenn jemand mit Interesse kommt. Einfach höflich anfragen – oft öffnet sich eine Tür (manchmal auch im übertragenen Sinn).


Auch innen lässt sich sketchen: In Cafés, Gaststätten, Markthallen. Menschen, Speisen, Architektur, Lichtstimmungen – alles Motive mit Charme. Der Kaffee wird zum Zeichenbegleiter und du bleibst wetter- und pollenunabhängig.


Kennst du dein Haus aus der Sicht vom Wohnzimmerfenster? Oder aus dem Dachfenster? Oft haben wir wundervolle Motive direkt vor der Nase – wir müssen nur anders schauen. Mal das, was du siehst – mit Liebe zum Detail oder ganz locker. Dein Skizzenbuch kennt keine Grenzen.


Ein verregneter Tag? Perfekt, um unter dem Dach, einer Markise oder im Auto zu sketchen. Lass das Wetter Teil des Bildes werden: Regentropfen auf dem Papier, dunkle Wolken, Spiegelungen in Pfützen – das alles erzählt Geschichten.


Erkunde dein Zuhause wie ein:e Reisende:r. Zeichne dein Haus aus ungewöhnlichen Blickwinkeln: das Treppenhaus, die Küche bei Abendlicht, dein Lieblingsstuhl. Auch Stillleben mit Dingen, die dir etwas bedeuten, erzählen viel.


Bahnhöfe sind ein wahres Paradies für Urban Sketching: interessante Architektur, lebendige Szenen, durchreisende Menschen. Und das Beste: Mit dem Deutschlandticket kannst du bequem von Bahnhof zu Bahnhof reisen – und dabei im Zug weiterzeichnen. Fensterblicke, Mitreisende, Gepäckstapel – alles wird zum Motiv.

Ein kleines Skizzenbuch, ein wasserfester Fineliner und vielleicht ein Mini-Aquarellkasten – mehr braucht es nicht für eine kreative Reise.


  • FFP2-Maske tragen – seit Corona kein Aufreger mehr
  • Große Sonnenbrille und Hut gegen direkte Pollenkontakte
  • Nach dem Sketchen: Kleidung wechseln, Haare waschen

So kannst du dich besser schützen – und vielleicht doch ein paar Minuten draußen malen.


Heuschnupfen kann dich bremsen, aber nicht stoppen. Urban Sketching lebt von Beobachtung – und die ist überall möglich. Manchmal bringt uns eine Einschränkung sogar auf ganz neue Motive. Dein Zeichenabenteuer wartet – ob draußen oder drinnen.

Gute Besserung!