Weniger ist mehr: Warum du keine 50 Farben brauchst – und wie du mit meiner 3+2+1-Palette Harmonie ins Bild bringst

Ein Blogartikel von Nicole Kreye, Aquarellakademie 🎨


Eine begrenzte Farbpalette bringt viele Vorteile mit sich:

  • Harmonie: Weniger Farben bedeuten automatisch mehr Einheit im Bild.
  • Leichtigkeit: Du musst weniger Entscheidungen treffen – das entspannt.
  • Lerneffekt: Du verstehst deine Farben besser und lernst, sie gezielt einzusetzen.


Ich arbeite mit einer einfachen Formel: 3 Primärfarben + 2 Ergänzungsfarben + 1 Akzentfarbe. Und zwar nicht irgendwelche – sondern ausgewählte Ein-Pigment-Farben (mit einer Ausnahme), um möglichst „reine“ Mischfarben zu erhalten.

Warum? Weil zu viele Pigmente in einer Mischung oft zu schlammigen, trüben Farben führen. Gerade Dreipigmentfarben solltest du nicht noch weiter mischen – das endet sonst schnell in Matsch. Die kleinen Kürzel wie „PY 154“ oder „PB 15“ stehen übrigens für die Pigmentnummern – das klingt ein bisschen wie Geheimsprache, aber keine Sorge: Du musst sie nicht auswendig lernen. Es ist einfach spannend zu sehen, dass meine Palette fast nur Ein-Pigment-Farben enthält – und das ist super für saubere, klare Mischungen.

Ich selbst nutze übrigens auch Dreipigmentfarben – aber mit Bedacht. Wenn man weiß, wie sie sich verhalten, kann man auch mit ihnen arbeiten. Wissen ist hier echt ein Vorteil.

Und um ganz ehrlich zu sein: Ich habe viele – SEHR viele – Farben in meinem Atelier. Aber wenn ich male, arbeite ich fast immer mit einer reduzierten Auswahl. Sie hilft mir, klarer zu sehen, gezielter zu mischen und nicht in der Farbenflut unterzugehen.

Gerade für Anfänger:innen (und ehrlich gesagt auch für viele Fortgeschrittene) empfehle ich meine 3+2+1-Palette. Warum? Weil man damit wunderbar die Grundlagen der Farbtheorie, das Mischen aus Grundfarben und die Wirkung von warmen und kühlen Tönen erfährt. Das geht mit einer riesigen Auswahl oft unter.

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Ich habe für dich ein PDF vorbereitet, in dem ich meine 3+2+1-Palette detailliert vorstelle – inklusive Farbnamen, Pigmentnummern, Anwendungstipps und Mischbeispielen.

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Ich nenne sie gern meine „3 Grundfarben, 2 Zauberfarben und 1 Farbe mit Wow-Effekt“ – weil sie mir die perfekte Mischung aus Klarheit, Leuchtkraft und Ausdruck schenken.

  • 3 Grundfarben: Reingelb (PY 154, ein warmes Gelb – alternativ geht auch ein Zitronengelb), Magenta (PV 42), Helio-Cyan (PB 15) – sie ermöglichen dir, nahezu jede Farbe zu mischen.
  • 2 Zauberfarben: Ultramarin (PB 29) – ein herrlich körnendes, warmes Blau, das Tiefe schafft. Und Siena gebrannt (PR 101, PBk9) – sie bringt Wärme und Erdung ins Bild und hilft bei natürlichen Schattierungen. Kombiniert ergeben sie ein schönes neutrales Grau.
  • 1 Farbe mit Wow-Effekt: Lasurorange (PO 71) – ein satter, strahlender Orangeton, den man kaum klar mischen kann. Ich setze ihn gezielt und sparsam ein – einfach, weil er Spaß macht.

Alle Farben stammen bei mir von Schmincke Horadam – du kannst aber auch jede andere Künstlerqualität verwenden. – du kannst aber auch jede andere Künstlerqualität verwenden.


Hier möchte ich ganz klar darauf hinweisen, dass dies nicht bedeutet, dass die Farben 1:1 gleich sind. Ich selbst habe z.b. die Erfahrung gemacht, dass die Ultramarin mit Siena gebrannt-Mischung von Mijello einen grünlicheren Farbton ergibt.

Farbname (Schmincke)Pigment(e)Daniel SmithWinsor & NewtonWhite Nights / Nevskaya PalitraMijello Mission GoldRoman Szmal (Aquarius)
ReingelbPY 154Hansa Yellow MediumWinsor YellowCadmium Yellow MediumLemon YellowNickel Azo Yellow (PY 150)
MagentaPV 42Quinacridone PinkPermanent RoseRoseOpera PinkQuinacridone Pink (PV 42)
Helio-CyanPB 15Phthalo Blue (Green Shade)Winsor Blue (Green Shade)Bright BluePeacock BluePhthalo Blue (Green Shade)
UltramarinPB 29French UltramarineFrench UltramarineUltramarineUltramarine DeepUltramarine Blue (PB 29)
Siena gebranntPR 101, PBk9Burnt Sienna (PBr 7/PR 101)Burnt SiennaBurnt SiennaBurnt SiennaBurnt Sienna (PR 101)
LasurorangePO 71Transparent Pyrrol OrangeTransparent OrangeOrangePermanent OrangePyrrole Orange (PO 71)
  • Keine 3-Pigmentfarben mischen: Zu viele Pigmente = schmutzige Farben. Ich selbst nutze übrigens auch Dreipigmentfarben – aber mit Bedacht. Wenn man weiß, wie sie sich verhalten, kann man auch mit ihnen arbeiten. Wissen ist hier echt ein Vorteil.
  • Keine riesigen Farbsammlungen im Einsatz: Sie verwirren mehr als sie helfen.
  • Keine „Blindflüge“ beim Mischen: Stattdessen gezieltes Erkennen, wie sich Farben verhalten.
  • Keine riesigen Farbsammlungen im Einsatz: Sie verwirren mehr als sie helfen.
  • Keine „Blindflüge“ beim Mischen: Stattdessen gezieltes Erkennen, wie sich Farben verhalten.

  • Sauber arbeiten: Reines Gelb verschmutzt schnell. Immer separat anrühren.
  • Palettendreck nutzen: Ja, wirklich! Die getrockneten Reste auf der Mischpalette sind oft Gold wert.
  • Mischübungen machen: Übergänge zwischen zwei Farben üben – gerade bei Grundfarben. Das bringt Sicherheit.
  • Verstehen statt sammeln: Je besser du deine wenigen Farben kennst, desto stärker wird dein Ausdruck.


Meine 3+2+1-Palette ist ein Werkzeug – aber auch eine Haltung. Sie bringt Ruhe, Harmonie und Tiefgang in deine Bilder. Und das Beste: Sie ist leicht zu verstehen, sofort umsetzbar und ein echter Gamechanger, wenn du Farben wirklich begreifen willst.


Hast du Fragen oder möchtest deine Erfahrungen teilen? Schreib mir gerne in den Kommentaren oder kontaktiere mich direkt. Ich freue mich darauf, von dir zu hören!